— 184 —
Auf dem Hohenstaufen erhob sich einst eine stolze Burg,
die Stammburg eines mächtigen Kaisergefchlechts. Auf ihr
verlebte Kaiser Friedrich Rotbart feine Jugendzeit. Auf ihr
wuchs Konradin, der letzte Hohenstanfe, heran zu einem
Jüngling voll Mut und Entschlossenheit. Auf ihr hat manch
glänzendes Fest stattgefunden.
Von der Kaiserburg ist jedoch fast kein Stein übrig ge-
blieben. Im Bauernkriege ist sie von aufrührerischen Bauern
erobert, geplündert und verbrannt worden. Gras und Disteln
wachsen dort, wo einst mutige Rosse stampften und Ritter in
klirrender Rüstung dahinfchritten.
Die Namen der großen Hohenstaufenkaiser aber, die einst
hier ihre Heimat hatten, find noch nicht vergessen. Noch immer
wird von ihnen und ihren Taten erzählt.
3. Grdlchtsbcsprcchnng:
a. An das befreite Straßburg.
O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine,
du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt,
du Perle an dem Rheine, du Krone an dem Rheine,
die schwer gelitten hat! die tief getrauert hat!
Du wardst nach schnödem Raube, Du hast vom Münsterknaufe
nach langer Schmach befreit, viel Not und Tod geschaut,
deutsch war von je dein Glaube, doch aus der Feuertaufe
deutsch deine Herrlichkeit. gingst du hervor als Braut.
O Straßburg, du feine, O Straßburg, du feine,
du wunderschöne Stadt, du wunderschöne Stadt,
du Rose an dem Rheine, du Königin am Rheine,
die viel geblutet hat! die lang' geduldet hat!
Du bist im deutschen Kranze Du sollst aufs neu' erglänzen
erblüht zu neuer Pracht, in deutscher Städte Kreis;
auf deiner alten Schanze willkommen, laß dich kränzen
steht fest die deutsche Wacht. mit Eich' und Ehrenpreis!
Müller von der Werra,
b. Frühlingslied von d er Bergstraße.
Summer, Summer, Maaje!^
De Hinkel^ legt die Aajer^);
sie lege se hinners Loch,
do finne mer se doch!
Ha ri ro,
der Summer der is do!
i) Mai, 2) Hühner, 3) Eier.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich_Rotbart Friedrich Konradin Konradin Grdlchtsbcsprcchnng
— 224 —
den gebeten, des Reiches Ehre lag ihm zu sehr am Herzen; allein
Heinrich war so niedrig gewesen, die Stadt Goslar und andere
weiblingische Güter als Preis seines Bleibens zu verlangen. Das
hatte der Kaiser empört verweigert. Nun zog er eine ehrenvolle
Niederlage einer feigen Flucht vor, ließ sich bei Lignano (1176)
schlagen, machte Frieden, erkannte Alexander als Papst an, über-
ließ den Städten unabhängiges Regiment und kehrte nach Deutsch-
land zurück. Hier musste Heinrich bestraft werden. Wegen einer
Fehde mit dem Erzbischof von Cölln wurde er vor Gericht gela-
den. Er kam nicht. Der Kaiser erklärte ihn in die Reichsacht
und nahm ihm seine Länder. Heinrichs Feinde brachen gegen ihn
auf, nur die Sachsen blieben treu, und mit diesen focht er wie ein
Löwe um sich und hielt sich drei Jahre. Endlich wurde er zu
Stade eingeschlossen und er ergab sich. Zu Erfurt bat er den
Kaiser fußfällig um Gnade. Da regte sich des Kaisers alte Groß-
muth, er hob den Gedemüthigten auf und schloß ihn weinend in
seine Arme. Allein die Wclfenmacht musste zertrümmert werden,
so große Herzogthümer waren dem Reiche gefährlich. Heinrich be-
hielt bloß Braunschweig und musste auf drei Jahre das Land mei-
den. Baiern kam an Otto von Wittelsbach, dessen Geschlecht es
hinfort behauptete. Um aber noch sicherer die Übermacht der Her-
zöge zu brechen, gewährte Friedrich den Städten die größten Frei-
heiten, er machte Lübeck, Regensburg, Eßlingen, Ravensburg, Reut-
lingen, Nürnberg, Speier, Altenburg und viele andere zu unmit-
telbaren Reichsstädten. Das Bürgerleben erreichte seine schönste
Blüthe.
Je schöner es aber im Abendlande geworden war, desto
schlimmer stand es um die morgenländische Christenheit. Die Mo-
hamedancr waren durch Einheit stärker geworden, die Christen durch
Zwietracht schwächer. Jene hatten einen großen Führer in dem
Sultan Salaheddin, diese entbehrten vorragender Helden. So
konnte es geschehen, daß 1187 die Christen eine schreckliche Nieder-
lage erlitten, fast alle Tempelherren und Johanniter umgebracht
und Jerusalem selbst erobert wurde. Kaum war diese traurige
Kunde nach Deutschland gelangt, als auch der Geist christlichen Hel-
denmuths wieder mächtig aufloderte und sich Alles zum Kampfe rü-
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Alexander Alexander Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs Heinrich Heinrich Otto_von_Wittelsbach Otto Friedrich Friedrich
529
stiftete Karl das Bisthum zu Paderborn, und im
folgenden Jahre das zu Elze (nachher Hildesheim).
Zerstörung des Avaren«Reich's.
(796.)
Im Jahre 796 fiel Pipin, Karl's Sohn,
mit einem Heere in das Land der Avaren in Pan-
nonien ein, eroberte fast dieses ganze Land, das
nun zur fränkischen Provinz ward, und dem Ava-
ren-Reiche wurde so ein Ende gemacht. Denn
was die Avaren noch im Besitze behielten, richte-
ten einige Jahre später die Möhren und Petschene-
ger zu Grunde. Karl's Ländergebiet erhielt dem-
nach durch diese Eroberung Pipin's einen bedeu-
tenden Zuwachs.
Irene erhalt wieder die Herrschaft.
(797.)
Harun's Gesandtschaft an Karl.
( 798.)
Iren e'n gelang es, bei der größeren Menge
des Volks sich wieder in Gunst zu setzen, und
dasselbe gegen den Conftan tinus, ihren Sohn,
aufzubringen; so entspann sich wider diesen eine
Verschwörung— wie man glaubt, auf besonderen
Betrieb der Irene. — Constantinus wurde ge-
fangen genommen, und mit Grausamkeit der
Augen beraubt, worüber er fast wahnsinnig
wurde, und in kurzer Zeit starb. Irene erhielt
m. 34
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Irene Constantinus Irene
i H Carl Lriderichische Linie.
über dann zwischen dem Chur- und Fürst-
lichen Hause weiter eine Auskunft dahin zu
Stande kommt, daß letzteres Jenem seine
zwey Fünftel von Ebernburg, Cburpfalz
hingegen Diesem die Dörfer Helmsheim
und Sprantal unter gewissen in den Grund-
gesetzen der Gravschaft Sponheim gegrün-
deten Bedingungen überlasset, p. 298.
304..
(ir) mit Frankreich. Das Droit d'aubainey
oder Fremdlingsrecht wird ( A. 1765.) in
Frankreich in Ansehung der Badischen Unter-
thancn ausgehoben, p. 306.
(13) mit Thurn und Earis, wegen Einrichtung
des Postwesens in den Badischen fanden,
p. 326.
(14) mir Pfalz - Zweybrücken werden ^wegen
Theilunq der hintern Gravschaft Sponheim
mehrjährige Tractaten gepflogen, welche
endlich im Jahr i?76- J» ihrem Ende ge-
deyhen.
L. Streit ( noch fortwährender ) mit dem Hoch-
stift Speyer wegen der Lehnbarkeit einiger Dör-
j fer in der Gravschaft Eberstein, p. 3°7-
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Extrahierte Personennamen: Carl_Lriderichische L.
Extrahierte Ortsnamen: Ebernburg Helmsheim Sponheim Frankreich Frankreich Sponheim Eberstein
1.10
80. Der Westfälische Friede.
lischen Königs Jakob I. wüteten auch in Deutschland Geist-
lichkeit und Obrigkeiten gegen die Raucher, und Predigten wur-
den gehalten gegen die, „welche ihren Mund zum Rauchfang
des Satans machten". Unter den Pönalmandaten (Strafgesetzen),
welche gegen die neue Sitte des „Tabaktrinkens" erschienen, ist
besonders das zu Bern 1661 erlassene merkwürdig, weil es in die
Tafel der Gebote unmittelbar hinter dem Verbot: „Du sollst nicht
ehebrechen!" das weitere: „Du sollst nicht rauchen!" einschob.
Bald jedoch änderte sich der Ton. Bereits um 1630 wurde in
Bayern und Thüringeii. Tabak gebaut, und seine Kultur ver-
breitete sich 1681 nach Brandenburg, 1697 nach Hessen, und in
die Pfalz.
4. In den deutschen Küchenqärten wurden am Anfange des
17." Jahrhunderts gepflanzt: Kohl, märkische Rüben, rote
Rüben, Mohrrüben, Rettiche, Meerrettich, Kresse, Gurken, Kür-
bisse, Kartoffeln, Petersilie, Selleri, Erbsen, Salat, Zwiebeln,
Knoblauch, Wirsing, Tabak, Zipollen, Winterendivien, Kops-
und Blumenkohl. Die deutschen Blumengärten damaliger Zeit
prangten mit Anemonen, Violen, Hyacinthen, Rosen, Skabiosen,
Rosmarin, Lilien, Nelken, Mohn, Thymian, Lavendel, Salbei,
Goldlack und Tulipanen. Unter all dem Fremden, was im 16.
und 17. Jahrhundert zu uns kam, müssen auch noch die sogenannten
Spieltiere erwähnt werden: Lachtauben, Angorakatzen, Goldfische
und Kanarienvögel. Die letzteren waren lange Zeit so außer-
ordentlich beliebt, daß von Tirol aus ein einträglicher Handel
damit getrieben wurde. Der „gezähmte Kanari" auf dem Zeige-
finger der rechten Hand gehörte zur Toilette der vornehmen
Dame, wie zum Sonntagsstaate der Bürgersfrau. So empfingen
sie Besuch, und so ließen sie sich malen.
80. Z>er Westfälische Ariede (24. Oktober 14)48).
1. Der Friede, welcher endlich dem greulichen Blut-
vergießen des dreißigjährigen Krieges Einhalt that und im
Jahre 1648 abgeschlossen wurde, heißt der Westfälische,
weil die Gesandten der verschiedenen kriegführenden Mächte
sich in den Städten Osnabrück und Münster versammelten.
Fünf Jahre dauerten die Verhandlungen, und zuletzt führten
die Franzosen die beste Beute hinweg, nach ihnen die
Schweden. Jene erhielten „weiter nichts" als die Ober-
hoheit über die Bistümer Metz, Toul und Verdun, deren
sie sich schon im Jahre 1552 bemächtigt hatten, ferner das
schöne Elsaß, den Sundgau und die Festungen Breisach und
Philippsburg; diese das Erzstift Bremen und das Bistum
Verden, das sie im Stockholmer Frieden 1719 an Braun-
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110
80. Der Westfälische Friede.
lischen Königs Jakob I. wüteten auch in Deutschland Geist-
lichkeit und Obrigkeiten gegen die Raucher, und Predigten wur-
den gehalten gegen die. „welche ihren Mund zum Rauchfang
des Satans machten". Unter den Pönalmandaten (Strafgesetzen),
welche gegen die neue Sitte des „Tabaktrinkens" erschienen, ist
besonders das zu Bern 1661 erlassene merkwürdig, weil es in die
Tasel der Gebote unmittelbar hinter dem Verbot: „Du sollst nicht
ehebrechen!" das weitere: „Du sollst nicht rauchen!" einschob.
Bald jedoch änderte sich der Ton. Bereits um 1630 wurde in
Bayern und Thüringen Tabak gebaut, und seine Kultur ver-
breitete sich 1681 nach Brandenburg. 1697 nach Hessen und in
die Pfalz.
4. In den deutschen Küchengärten wurden am Anfange des
17. Jahrhunderts gepflanzt: Kohl, märkische Rüben, rote
Rüben, Mohrrüben, Rettiche. Meerrettich, Kresse. Gurken, Kür-
bisse, Kartoffeln, Petersilie. Selleri, Erbsen. Salat, Zwiebeln.
Knoblauch. Wirsing. Tabak, Zipollen, Winterendivien, Kopf-
und Blumenkohl. Die deutschen Blumengärten damaliger Zeit
prangten mit Anemonen, Violen. Hyacinthen, Rosen, Skabiosen,
Rosmarin, Lilien, Nelken, Mohn, Thymian, Lavendel, Salbei,
Goldlack und Tulipanen. Unter all dem Fremden, was im 16.
und 17. Jahrhundert zu uns kam, müssen auch noch die sogenannten
Spieltiere erwähnt werden: Lachtauben, Angorakatzen, Goldfische
und Kanarienvögel. Die letzteren waren lange Zeit so außer-
ordentlich beliebt, daß von Tirol aus ein einträglicher Handel
damit getrieben wurde. Der „gezähmte Kanari" ans dem Zeige-
finger der rechten Hand gehörte zur Toilette der vornehmen
Dame, wie zuni Sonntagsstaate der Bürgersfrau So empfingen
sie Besuch, und so ließen sie sich malen.
80. Z>er Westfälische Iriede (24. Oktober 1648).
1. Der Friede, welcher endlich dem greulichen Blut-
vergießen des dreißigjährigen Krieges Einhalt that und im
Jahre 1648 abgeschlossen wurde, heißt der Westfälische,
weil die Gesandten der verschiedenen kriegführenden Mächte
sich in den Städten Osnabrück und Münster versammelten.
Fünf Jahre dauerten die Verhandlungen, und zuletzt führten
die Franzosen die beste Beute hinweg, nach ihnen die
Schweden. Jene erhielten „weiter nichts" als die Ober-
hoheit über die Bistümer Metz, Toul und Verdun, deren
sie sich schon im Jahre 1552 bemächtigt hatten, ferner das
schöne Elsaß, den Sundgau und die Festungen Breisach und
Philippsburg; diese das Erzstift Bremen und das Bistum
Verden, das sie im Stockholmer Frieden 1719 an Braun-
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Bayern
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Z68
Das Vi. Buch /
G0n1en, 6.\)on Castil1en» 7. toon Ger-
Manien, und 8. Von Britannien.
Eine jedwede Zunge hatte ihrengroßmeifter,
oder Granu - ßalllif ober Grand-Prior
über sich; davon ist die Zunge von Britannien
gantz verlohren gegangen, und die andern haben
auch gar viel Schifbruch gelitten.
-Oler haben wir uns nur um das Oeutschemel-
sterrhum zu bekümmern. Dasselbe folte fünfgros-
se Priorate unter sich begreissen, nemlich: i.das
Deutsche, 2. düs Böhmische, Z.das Ung.rl-
sehe, 4. das Dänische, und s.dasbrandenbur-
gische in der Marck. Es haben aber diej'ohanni-
ter in Dannemarck und in Ungarn gar nichts
mehr zu sagen; das Brandendurgische stehet
noch, hanget aber nicht vom Groß - Meister zu
Malta ab , sondern lediglich vom Könige in Prens-
sen; das Böhmische blühet noch, und hat seine
Guter in den Oesterreichischen Erb - Landen. Das
Deutschem ipeoiehat seinen Groß-Meister zu
Heydersheim, und der hat seinen Sitz unter den
Geistlichen Fürsten des Ober - Rhetnischenkreises.
Der jetzige ist Philippus W1lhelmus, ein
gebohrner Graf von M88eee0m. seit 1728.
Der Iv. Articul.
Don den zehn Reichs-Städten im Elsas-
I. Hagenau, Lat. Hagenoa, im Nieder»Ellas, vice
Meilen von Strasburg, ist A. 1706. von den Frantzosen
ruiniret, gespcenget und gescheiffer worden. Weyiand soll
Kayser k'riäeriluz ö^rbi-loül daselbst rejrviret haben. Es
har oa gute Nahrung von der Vieh Zucht, von Saltze, von
Toback und von Färber.röthe. Es t!t i» dernähe etnwald,
weicher 2.Meilen lang ist.von derlaud.vogleydaielbst wird
der folgende Acticul handeln. A. »744. stund hier dieoeste-.
reicht-
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Herzoge zu Sachsen-Weißenfels. 165
der Administration erfolgte. Nach dem To-
de seines Vaters gelangteer zum Besiz der-
ienigen Aemter und Oerter, welche ihm in
dessen Testamente zu feinem Landeöantheil
vermacht worden waren, und oben nament-
lich angeführt sind. Im Jahre 1659 da der
letzte Graf von Barby starb, fiel die Graf-
schaft Barby, worauf Johann George dev
Erste seinem Sohne August die Anwart?
schaft vermacht hatte, an das Haus Weißen-
sels. Anfangs entstanden zwischen dem Her-
zog August und feinem Bruder, dem Kur-
fürsten Johann George dem Zweiten, wegen
einigen unbestimmten Ausdrücken im väter-
lichen Testamente verschiedene Mishelligkei-
ten, welche aber durch einen Vergleich, den
sie 1657 untereinander errichteten, gehoben
worden. Vermöge dieses Vergleichs erhielt
August noch die Städtethomasbrück, kancha,
Röblingen, Mücheln, Kindelbrück und Köl-
leda , nebst denen in diesem Distrikte befind-
lichen Klostergüthern. Herzog August resi-
dirtezwar solange er lebte, zu Halle, legte
aber 166 3 den Grundstein zu einein Residenz-
schlosse zu Weißenfels, welches dann feine
Nachfolger bezogen. Er starb den 4' Jun.
1680 zu Halle im sechs und sechzigsten Jahre
£.3 seines
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel]]
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Extrahierte Personennamen: Johann_George_dev Johann August August Johann_George Johann August August